Wichtige Pflegetipps für den Rasen im Frühling

Sobald im Frühling keine Frostgefahr mehr besteht, ist es an der Zeit, den Rasen zu pflegen. Nach dem Winter benötigt Ihr Rasenfläche intensive und spezielle Pflege, dafür bietet sich der Frühling hervorragend zum Düngen, Vertikutieren und Nachsäen an. Durch die Kälte und den Schneemassen sind viele grüne Flächen sehr verdichtet und benötigen eine ordentliche Durchlüftung, weshalb die Zeit der Rasenpflege im Frühjahr eine äußerst wichtige ist.

Was ist die optimale Schnitthöhe für den Rasen im Frühling?

Zu Anfang des Jahres ist es ratsam, den Rasen auf eine Länge von etwa 5–6 cm zu kürzen, damit schützt man die Gräser vor den letzten Nachtfrösten. Das kann ab einer Höhe von 8 cm Wuchshöhe geschehen. Durch kontinuierliche Rasenpflege und regelmäßiges Mähen fördert man die Entstehung und das Wachstum von dicht verzweigten Gräsern. Regelmäßiges Mähen ist eine Wunderwaffe gegen Unkraut und Moos, wohingegen der Rasen die Bescheidung hervorragend verträgt. Durch häufiges Mähen schaffen Sie einen deutlichen Vorteil für den Rasen gegenüber anderen unerwünschten Pflanzen. Es empfiehlt sich den Rasen zu schneiden, wenn dieser trocken ist.

Häufiges Mähen unterstützt das Wachstum von Rasengräsern

Das Vertikutieren stellt einen bedeutsamen Prozess in der Rasenpflege im Frühjahr dar, insbesondere wenn der Rasen stark verfilzt oder mit Moos durchsetzt ist. Allerdings handelt es sich dabei um einen intensiven Eingriff, bei dem die Grasnarbe geschnitten wird und möglicherweise die Rasengräser unnötig beschädigt werden. Deshalb sollte das Vertikutieren ausschließlich bei Bedarf erfolgen. Ist der Rasen frei von Unkraut, kann das Vertikutiergerät ohne Bedenken zur Seite gelegt werden.

Vertikutieren – die Frühjahresreinigung für Grünflächen

Idealerweise sollte das Vertikutieren rund zwei Wochen nach der ersten Düngung durchgeführt werden, sobald die zarten Gräser mit dem Wachstum begonnen haben. Um mögliche Schäden an den Rasengräsern durch das Vertikutieren zu minimieren, sollte der Rasen zuvor ein- bis zweimal gemäht werden. Je nach Wetterlage kann es sein, dass der Beginn dieser vierten Phase der Rasenpflege im Frühjahr etwas länger dauert. Um ein sauberes Endergebnis zu erzielen, ist es ratsam, sowohl längs als auch quer über die Rasenfläche zu arbeiten.

Aerifikation – ein Schlüsselprozess für eine exzellente Rasenpflege im zu Beginn des Jahres

Das Aerifizieren des Rasens ist ein essenzieller Schritt für die optimale Rasenpflege im Frühling, der allerdings vielen unbekannt ist. Dieser Prozess ist ebenso bedeutsam wie das Vertikutieren, um dem Rasen einen idealen Start in die neue Saison zu ermöglichen. Bei der Aerifikation wird der Erdboden mithilfe von Hohlzinken im Abstand von einigen Zentimetern durchstochen und „Kerne“ herausgezogen. Diese Kerne werden im Anschluss beseitigt und die gesamte Fläche mit Quarzsand (0,5-1,5 mm) in einer Menge von etwa 5 Litern pro Quadratmeter aufgefüllt. Dadurch werden die entstandenen Löcher gefüllt und die Bodenbeschaffenheit verbessert.

Werkzeug und Techniken zur Rasenpflege im Frühling: Verwendung des richtigen Aerifizierers

Für eine erfolgreiche Rasenpflege im Frühling ist es wichtig, das richtige Werkzeug und die passende Technik je nach Rasenart und Saison auszuwählen.

  • Vollspoons (Vollstacheln) arbeiten nach dem Verdrängungsprinzip und entfernen keine Erde. Je nach Typ dringen sie unterschiedlich tief in den Boden ein.

  • Hohlspoons (Hohlstacheln) sind besonders geeignet für Böden mit hohem Lehmgehalt. Die Hohlräume, die beim Aerifizieren entstehen, werden nachträglich mit Quarzsand befüllt. Dadurch bleibt der Boden locker und durchlässig.

  • Kreuzspoons eignen sich hervorragend für die Anwendung auf Golfrasen oder anderen Rasenflächen, bei denen die Oberfläche optisch keinen Schaden nehmen soll.

  • Bajonett-Spoons kombinieren die Vorteile von Vollspoon und Kreuzspoon, weil sie kompakt in den Boden eindringen und durch gleichzeitiges Anschneiden der Rasenwurzeln für verstärktes Wurzelwachstum sorgen.

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Rasen im März kalken, nachdem er gemäht wurde

Ein vitaler Rasen weist typischerweise einen pH-Wert zwischen 5,5 & 6,5 auf. Wenn dieser Wert nicht erreicht wird, kann der Rasen einige Nährstoffe aus der Erde nicht mehr ordentlich aufnehmen, und das Düngen erzielt nicht die gewünschten Effekte. Moos vermehrt sich hingegen gut auf einem Boden mit einem zu niedrigen pH-Wert, da die geschwächten Gräser dem Störenfried Platz machen. Durch das Ausstreuen des Garten-Kalkes wird der pH-Wert erhöht und somit ebenfalls das Moos verdrängt.

 Bevor Sie sich für das Kalken Ihres Rasens entscheiden, sollten Sie drei Aspekte berücksichtigen

  1. Erst messen, dann kalken: Das Kalken der Rasenfläche zur Moosbekämpfung ist dann sinnvoll, sollte der pH-Wert tatsächlich zu gering sein. Kalken Sie nicht, ohne vorher den Wert des Bodens zu analysieren, um das Gleichgewicht im nicht zu stören.

  2. Kalk ist kein schnelles Mittel: wichtige Hinweise zur Einkalkung des Rasens

Es dauert einige Monate, bis der gewünschte Effekt der pH-Wert-Regulierung durch das Kalken eintritt. Außerdem benötigt es eine gute Menge Wasser, damit sich der Kalk vollständig im Boden auflösen kann. Daher sollten Sie Ihren Rasen am besten schon im Herbst kalken, damit sich die Wirkung im Frühling vollständig entfalten kann. Wenn es genügend regnet, erledigt die Natur das Einwässern von selbst. Selbstverständlich kann der Kalk auch erst im neuen Jahr ausgebracht werden. Bedenken Sie jedoch, dass das Anheben des pH-Wertes keine schnelle Angelegenheit ist, Geduld ist hier auf jeden Fall vonnöten.

  1. Kalken im Frühjahr? 

Wenn Sie Ihren Rasen im Frühjahr behandeln möchten, sollten Sie ihn unbedingt davor vertikutieren. Ansonsten bleiben die Kalk-Körnchen eine längere Zeit nur oben auf der dicken Moosschicht liegen und es wird ziemlich viel Wasser benötigt, bis sie den Boden erreichen und wirken können. Durch das Vertikutieren wird die Moosschicht entfernt und das Granulat kann direkt in den Boden eindringen und ihre Wirkung entfalten.

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Im Frühling ist es wichtig, dem Rasen zusätzliche Nährstoffe zuzuführen, da die in den Gräsern gespeicherten Nährstoffe nach den Wintermonaten oft aufgebraucht sind. Daher ist es ratsam, den Rasen mit geeigneten Düngemitteln zu versorgen. Allerdings sollte das Düngen bis März zurückgestellt werden, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Besonders nach der Neusaat eignen sich Langzeitdünger mit einem erhöhten Anteil an langanhaltendem Stickstoff hervorragend für ein gesundes Wachstum des Rasens. Setzen Sie die passenden Düngemittel ein, um einen attraktiven und gesunden Rasen zu fördern.

Sollte man im Frühjahr einen Bio-Rasendünger anwenden?

Die Wirksamkeit eines organischen Düngers hängt von der Aktivität und Menge der Mikroorganismen ab, da sie diese die im Dünger enthaltenen Nährstoffe für die Pflanze erst nutzbar machen. In der Regel sind organische Dünger für Mikroorganismen besser als mineralische Dünger. Allerdings arbeiten sie bei zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen sowie bei Trockenheit träge und können daher ihre Aufgabe nicht bewältigen. Im Gegensatz dazu können Rasenpflanzen die in einem mineralischen Dünger enthaltenen Pflanzennährstoffe auch bei niedrigen Temperaturen direkt aufnehmen.

Wenn Sie einen Bio-Dünger verwenden möchten, sollten Sie daher etwas Geduld haben und auf die optimale Temperatur warten, damit die Mikroorganismen im Boden schon aktiv sind. Im März ist es für eine wirksame Anwendung also meist noch zu früh. Wenn Sie also zu einem organischen Dünger greifen, sollten Sie noch etwa einen Monat warten.

Rasen nachsäen – leere Stellen ausbessern

Nach dem Vertikutieren ist es wichtig, größere kahle Flächen im Rasen unverzüglich nachzusäen. Anderenfalls könnten Unkraut und Moos erneut die Chance erhalten, sich in den freien Stellen auszubreiten. Bei einer Frühjahrsnachsaat sollte eine spezielle Saatgutmischung verwendet werden, die auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen verlässlich keimt. Andernfalls könnten zu viel Niederschlag oder niedrige Temperaturen dazu führen, dass die Saat verfault oder nicht keimt.

Unebenheiten im Rasen können ebenfalls im Frühjahr korrigiert werden. Löcher, die durch Wühlmausaktivitäten verursacht wurden, können aufgefüllt und im selben Schritt nachgesät werden. Um die Keimung der neuen Rasensamen zu unterstützen, sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Hierbei ist es ratsam, den Rasen regelmäßig zu gießen. Wer nicht selbst gießen kann, sollte auf eine automatische Bewässerungslösung zurückgreifen.

Checkliste für die optimale Rasenpflege im Frühjahr

  • Einen Säuberungsschnitt mit dem Rasenmäher durchführen (max. 1/3 der Halmlänge reduzieren)

  • Vertikutieren und das Vertikutiergut entfernen, falls der Rasen stark verfilzt oder viele braune Stellen aufweist.

  • Aerifizieren und anschließend besanden, um den Boden zu lockern und die Bodenstruktur zu verbessern.

  • Lücken schließen und bei schütterem Rasen auf der gesamten Fläche nachsäen, um die Grasnarbe zu verdichten.

  • Mit einem speziellen Frühjahresdünger mit höherem Phosphoranteil, der das Wurzelwachstum fördert, düngen.

  • Einmal im Jahr kalken, um eine optimale Nährstoffverfügbarkeit zu gewährleisten. Das kann im Rahmen der ersten Düngung erfolgen.

  • Nach dem Düngen kräftig einwässern, um Verbrennungen am Rasen zu vermeiden.

  • Zusätzlich zur Frühjahresdüngung noch zweimal im Jahr düngen (einmal im Sommer und einmal im Herbst), um die benötigten Nährstoffe bereitzustellen.