Frauenbeauftragte Deutschlands fordern mehr Geld für Gewaltprävention, mehr weibliche Politik und bessere Schwangerenversorgung

Gütersloh, 19. Mai 2023

2 Tage lang haben sich bei der 27. Bundeskonferenz der kommunalen Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands in Leipzig mehr als 500 Gleichstellungsbeauftragte mit »Gretchenfragen« der Gleichstellung und mit feministischen Perspektiven beschäftigt. Gütersloh war durch die städtische Gleichstellungsbeauftragte Inge Trame vertreten. 

Es ging um »Häusliche #Gewalt«: 3,8 Milliarden Euro zahlt die Gesellschaft im Jahr für die Folgen von Häuslicher Gewalt. Jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet. Nicht zu beziffern ist das Leid, das #Häusliche #Gewalt verursacht. Deutschland hat die sogenannte #Istanbul #Konvention unterzeichnet, die Umsetzung läuft jedoch schleppend. Inge Trame: »Es braucht mehr Geld für #Täterarbeit und für Präventionsprojekte für Jungen. Es braucht Strukturen für besonders verletzliche Gruppen, wie Transpersonen und Inter #Personen. Frauenschutzhäuser brauchen eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung auch in unserem Kreis Gütersloh.«

Weiter ging es mit »Politischer Teilhabe«: Etwa 1 Drittel der Bundestagsabgeordneten sind weiblich. Der Rat der Stadt Gütersloh ist zu 39 Prozent mit Frauen besetzt. Nur durch Parität können die Belange von Frauen wirklich gesehen werden, so die Ãœberzeugung der Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands. »Durch unsere kürzlich gestartete Veranstaltungsreihe für mehr weibliche Kommunalpolitik gibt es erste Ansätze, Frauen für dieses politische Ehrenamt zu gewinnen«, stellt Inge Trame fest. »Daneben wünsche ich mir, dass mehr Frauen auf sicheren Listenplätzen aufgestellt werden.«

Großen Raum nahm auf der Konferenz das Thema »Gesundheit« ein. Immer mehr Geburtsabteilungen werden geschlossen, Schwangere werden abgewiesen, wenn Kreißsäle belegt sind. Es braucht eine wohnortnahe Versorgung für Schwangere. Noch immer kann ein Schwangerschaftsabbruch laut Paragraph 218 mit #Gefängnisstrafe geahndet werden. Methoden für #Schwangerschaftsabbrüche müssen im #Medizinstudium gelehrt werden, so eine Forderung.

Zur m Thema »Alleinerziehende« hielten die #Teilnehmer der #Konferenz fest: Alleinerziehende sind 5 mal häufiger von Armut betroffen. 88 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Durch eine steuerliche Entlastung und sichere Kinderbetreuung könnte die finanzielle Situation Alleinerziehender verbessert werden. Inge Trame resümiert nach intensivem Austausch: »Auf solche und weitere Fragen muss die #Politik Antworten geben. Entsprechende Anträge an die Bundesregierung haben wir auf der Bundeskonferenz verabschiedet.«