Gütersloh, die OASE spricht: ❤ Herzrhythmusstörungen in der City ❤ 2002

Gütersloh, März 2002

Hinter dem Synonym #OASE verbergen sich zahlreiche Gütersloher Geschäftsleute, die sich zu Güterslohs Unattraktivität äußern möchten. Das Ziel der »Oase« ist die Erkennung von Problemen in der Stadt Gütersloh und deren Verbesserung. Hinter der »ASE verbirgt sich nicht Gütsel.

»Das Herz schlägt wieder« – mit dieser Reminiszenz an den Titel »Centrum mit Herz«, der in den 70er Jahren entworfen wurde, feierten Stadt, Anlieger und #Bürger im vergangenen Jahr groß den neuen Auftritt der mittleren Berliner und der Strenger­straße. In rund einem halben Jahr Bauzeit wurde Güterslohs älteste Fußgängerzone umgestaltet. Gan­­ze 2,7 Millionen Mark kostete die »Modernisierung« insgesamt, die Summe teilten sich Stadt, Land und Anlieger [!] zu je einem #Drittel. Mit der Maßnahme Berliner Straße und Strengerstraße wurde ein weiteres unrühmliches Kapitel der Umgestaltung der #Güterslo­her #City abgeschlossen, die mit dem Bau des Kolbeplatzes und der Neugestaltung des Berliner Platzes begann. Hand aufs Herz – die Patienten Berliner Straße und Berliner Platz gehören nach ihrer aufwendigen »Be­hand­lung« wohl eher wieder in eine Rehabilitationsmaßnahme, denn dem Innenstadtbesucher präsentiert sich das »Herz« der besser die Hauptschlagader der Innen­stadt in einem bedauernswerten Zustand.

Die Klarheit und Einheitlichkeit der #Innenstadt zu stärken war erklärtes Ziel der Baumaßnahmen, die aus dem Gütersloher Rathaus gesteuert wurden. Heraus­ge­kom­men ist eine einheitliche Fehl­pla­nung. Warum wurde die alte Be­pflasterung nicht belassen und statt­dessen eine attraktive Um­ge­stal­tung des Platzes mit einem Brunnen vorgenommen? Immer­hin befindet sich eine komplette und funktionsfähige #Brunnenan­la­ge unterhalb des Berliner Plat­zes, die jederzeit zu nutzen wäre. Wer weiß das schon?

Neben einem #Brunnen könnte eine attraktive Bestuhlung des Plat­zes das eigentliche Herz Güters­lohs wieder ein wenig höher schla­gen lassen. Auch eine ni­veau­volle gastronomische Nut­zung auf dem Berliner Platz im Alten Amtsgericht könnte eine geeignete »Reha-Maßnahme« für den hoffnungsvollen Patienten sein. Die eher bescheiden anmutende Außengastronomie von Karstadt (warum haben die übrigens nach mittlerweile 2 Jahren immer noch ihre Schutzfolie an der Außenfassade?) und der »Bier­­garten« auf dem Berliner Platz ziehen im Sommer wenig Frei­luft­begeisterte in die Innen­stadt. Bie­le­feld mit seinem Klo­sterplatz ist ein Paradebeispiel für die gelungene Planung, Ge­stal­tung und Nutzung eines zentralen Platzes – hier ist im Sommer immer #Leben!

Stolz präsentierten #Stadtbaurat Josef E. Löhr und seine Mitar­bei­ter im vergangenen Jahr auch die zügige Fertigstellung der Mitt­le­ren Berliner Straße. Diese Rech­nung ging auf und voller Stolz berichtete das Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Gütersloh: »Die anstrengenden Bauarbeiten gingen auch über die Som­mer­ferien zügig voran und waren zeitgerecht abgeschlossen, so daß die Cafés und Restaurants in der Berliner Straße in den »letzten goldenen Oktobertagen sogar noch Tische und Stühle nach draußen stellen konnten.« 

Wie bitte? Welche Cafés und Re­stau­rants? Bis auf das »Scheck In« in der Berliner Straße gibt es – abgesehen von einigen #Bäckerei Filialen und einem #Schlachter – keine #Cafés und #Restaurants mit einer als Außengastronomie zu bezeichnenden Bestuhlung.

Oder planen die vielen #Fili­ali­sten, die Güterslohs »City mit Herz« ab 19 Uhr in eine Gei­sterstadt verwandeln, ein neues #Gastro Konzept? Wir dürfen gespannt sein, immerhin war auch die Installation einer »Mur­mel­bahn« in der Ber­liner Straße bereits im Gespräch …